Die SH Netz AG will die Mittel- und Hochspannungsnetze in Schleswig-Holstein weiter auszubauen. Netzengpässe beim Abtransport von „grünem Strom“ werden jedoch auf absehbare Zeit bleiben und weitere EEG-Entschädigungszahlungen notwendig machen.
Der Ausbau der Stromnetze in Schleswig-Holstein geht weiter. Die SH Netz AG beabsichtigt, in die Mittel- und Hochspannungsnetze bis zu 110 kV mehrere Millionen Euro zu investieren. Daneben besteht vor allem im Bereich der 380kV-Höchstspannungstrassen des Übertragungsnetzbetreibers Tennet dringender Nachholbedarf.
Engpass bei 380kV-Leitungen
Die für den Abtransport des durch erneuerbare Energien erzeugten grünen Stroms erforderlichen 380kV-Leitungen sind hierzulande – vor allem aufgrund langjähriger Genehmigungsverfahren – noch nicht hinreichend ausgebaut. Dies führte in der Vergangenheit vermehrt zu sogenannten Netzengpässen, wodurch Anlagen fernabgeschaltet werden mussten. 94 % der im Jahr 2014 erfolgten Abregelungen von Anlagen erfolgten aufgrund solcher Engpässe.
Die durch die Produktionsausfälle an die betroffenen Anlagenbetreiber zu zahlenden Entschädigungen nach dem EEG beliefen sich auf ca. 109 Millionen Euro, die auf die Stromkunden umgelegt wurden. Kurzfristig werde es hier laut den Betreibern keine Besserung geben, sodass mit weiteren Entschädigungsansprüchen zu rechnen sei.
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