Windgas ist nach Ansicht von Wissenschaftlern die Speicherlösung für im Überschuss produzierte Windenergie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) an der OTH Regensburg und der energy Brain Pool GmbH & Co. KG. Auftraggeber der Studie war die Greenpeace Energy EG.
Bei dieser Speicherlösung soll die in Spitzenzeiten erzeugte Windenergie zur Herstellung von Wasserstoff und Methan genutzt werden. Diese Gase („Windgase“) sollen dann gespeichert werden und bei Bedarf zur Energieerzeugung eingesetzt werden, etwa in einer KWK-Anlage. Einzige Alternative zum Windgas als Speichertechnik ist laut der Studie der Ausbau von Wasserkraftspeicher. Gespeichert werden soll in schon vorhandenen Erdgasspeichern.
Momentan ist eine Nutzung allerdings nicht wirtschaftlich möglich. Ein wirtschaftlicher Betrieb ist laut der Studie erst bei Preisen zwischen 2 bis 6 Cent „in Reichweite“ – zur Zeit werden ca. 16 Cent gezahlt. Gleichzeitig müssen ganz erhebliche Kapazitäten aufgebaut werden. Um hier voran zu kommen, schlägt die Studie eine Reihe von Maßnahmen vor, darunter die Begünstigung des Strombezugs.
Ob das „Windgas“ die wirtschaftliche Lösung wird, bleibt abzuwarten. Denn bei einer Umnutzung der vorhandenen Erdgasspeicher würde sich ja auch die Frage stellen, wo künftig die Erdgasreserve gespeichert werden soll. Von den Investitionen in vorhandene Erdgasspeicher würde übrigens vor allem Niedersachen profitieren. In Schleswig-Holstein gibt es nur einen Speicher, der zur Zeit für Erdgas genutzt wird und ggf. umgenutzt werden könnte (vgl. Liste der Speicherstandorte des BDEW e.V.).
Pressmitteilung, Studie und weitere Materialien sind hier abrufbar.