Vor sechs Monaten drohte dem Unternehmen das Aus, jetzt steht fest: Die Paustian airtex GmbH hat eine Zukunft. Insolvenzverwalter Dr. Kay Hässler (EEP) und sein Team konnten die Schließung erfolgreich abwenden. Gelungen ist das mit einem Insolvenzplan, der auf ganzer Linie überzeugte.
Das Insolvenzverfahren war am 01.09.2023 eröffnet worden. Am 18.12.2023 kam es nun zu einer Abstimmung der Gläubiger über den vom Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Kay Hässler vorgelegten Insolvenzplan. Dieser Plan ist von den Gläubigern im Rahmen des Abstimmungstermins einstimmig akzeptiert und vom Amtsgericht Flensburg bereits bestätigt worden. Nach Rechtskraft des Gerichtsbeschlusses kann das Insolvenzverfahren nun Anfang Januar 2024 endgültig aufgehoben werden.
Neuer Investor bringt neuen Schub
Im Rahmen dieses Insolvenzplans werden die Geschäftsanteile von dem Investor Deutsche Vita Polymere GmbH übernommen. Zudem wurde eine neue Geschäftsführung bestimmt. Die Übernehmerin ist eine deutsche Tochtergesellschaft der englischen Vita-Group, die 35 Standorte in 13 Ländern betreibt.
Durch den Insolvenzplan erhalten die Gläubiger eine Basisquote von 12 %, die sich später aber auch je nach Verlauf auf bis zu 18 % steigern kann. Die endgültige Quote wird erst im Frühjahr 2025 feststehen. Die Zahlung der Basisquote soll jedoch kurzfristig nach der Aufhebung des Verfahrens Anfang 2024 erfolgen, ebenso die Dotierung des mit dem Betriebsrat der Paustian airtex GmbH abgeschlossenen Sozialplans. Dieser war notwendig geworden, weil nach dem Investorenkonzept der Standort Sörup sich auf die Produktentwicklung und Produktkontrolle bei der Herstellung von Sitzbezügen für die Luftfahrt konzentrieren soll.
Standortgarantie bis 2029
Die sonstigen lohnintensiven Tätigkeiten werden zunehmend auf eine bereits bestehende Tochtergesellschaft von Paustian airtex GmbH in Polen ausgelagert, was aufgrund des Preisdrucks in der Branche leider nicht zu vermeiden war. Immerhin konnten aber mehr als 20 Arbeitsplätze in Sörup erhalten werden. Zudem gibt es eine Standortgarantie bis zum Jahre 2029.
Trotz des Arbeitsplatzabbaus hat die Belegschaft in den vergangenen Monaten sehr engagiert mitgezogen und so im Zusammenspiel mit dem Investor, aber auch den Lieferanten und den Kunden, die ein großes Interesse am Erhalt der Firma Paustian vor Ort hatten, zu diesem vor sechs Monaten so nicht zu erwartenden Ergebnis beigetragen.
Anfänglich drohte nämlich die vollständige Schließung der Firma, die von dem Insolvenz- und Sanierungsexperten Dr. Hässler und seinem Team aus der Kanzlei Ehler Ermer & Partner aus Flensburg erfolgreich abwendet werden konnte.